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Pilzliteratur
Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichsten
Pilzbüchern. Bei den meisten liegt der Schwerpunkt auf der Vermittlung
der Artenkennnis (Bestimmungsbücher). Dabei ist die Bandbreite
groß. Angefangen bei Büchern für Anfänger, die
nur 100 Arten enthalten bis zu mehrbändigen Prachtwerken, die für
den fortgeschrittenen Pilzkenner gedacht sind. Aber es gibt auch "Pilz-Lesebücher".
Im folgenden werden einige Bücher vorgestellt.
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Titel:
Morcheln - Ökologie & Lebensräume
Autor: Heinz Gerber
Erscheinungsjahr: 2022
Verlag: Kosmos
Die
Morcheln gehören zu den begehrtesten und teuersten Speisepilzen.
Nicht nur ihre Erscheinungszeit im Frühjahr ist ungewöhnlich,
auch ihr Aussehen mit dem wabenartig gekammerten Hüten unterscheidet
sie deutlich von anderen Pilzen. Das vorgestellte Buch von Heinz
Gerber will eine Lücke schließen und die Morchelgeheimisse
lüften. Es umfasst 128 Seiten und richtet sich an Anfänger
und Speisepilzsammler. Es ist u.a. in die Kapitel: "Die Morchelfamilie:
Artporträts", "Zeigerpflanzen", "Naturschutz"
und "Rezepte" gegliedert. Man merkt dem Autor die langjährige
Erfahrung bei der Morchelsuche an. Neben den eigentlichen Morchelarten
(Spitz-, Speise-=Rund- und Halbfreier Morchel) werden auch die Verpeln
und der Morchelbecherling mit sehr guten Fotos abgebildet. Das Buch
enthält einige originelle Ideen, z. B. die Suchbilder auf den
Seiten 86-99, die den Blick für versteckt wachsende Morcheln
schulen sollen und die "Ratebilder" auf den Seiten 48-53,
die die Formenvielfalt der Morcheln zeigen. Der Autor ist Schweizer,
die beschriebenen Standortansprüche der Morcheln, z. B. Vorkommen
im Auenwald auf Kalk, gelten aber auch für Deutschland. Einige
kurz gehaltene Kapitel, z. B. "Tierische Begegnungen"
weichen etwas vom Thema ab. Insgesamt ein relativ preiswertes und
liebevoll gestaltetes Buch (vgl. die gelungenen Umschlaginnenseiten),
das hält, was es verspricht, nämlich eine Einführung
in den Mythos Morchel.
Fazit:
Ein sympathisches Buch, das insbesondere mit qualitativ hochwertigen
Fotos und Praxistipps für den Sammler glänzt.
Anmerkung:
Obwohl Morcheln zu den bekanntesten Pilzen gehören, ist noch
vieles in Taxonomie und Ökologie unklar. Neben Vorkommen der
Spitzmorchel auf Rindenmulch (= saprophytische Ernährungsweise),
scheinen viele Vorkommen der Speisemorchel an Esche gebunden zu
sein (Mykorrhiza?). Auch über die Artenzahl herrscht weitgehend
Unklarheit. Nach modernen Erkenntnissen gibt es in Europa 34 Arten
(Loizides 2017), wobei davon allerdings die wenigsten in Deutschland
vorkommen. Traditionell werden für Deutschland die Arten Spitzmorchel
(Morchella elata), Speisemorchel (M. esculenta) und
Käppchenlorchel (M. gigas) angegeben. In der Forschung
werden die neu entdeckten Arten teilweise einfach durchnummeriert,
z. B. Mes-4, Mes-5 und Mes-8 für verschiedene Speisemorchelarten
(Petrzelova & Sochor 2019). Diese neuen Artenkenntnisse sind
durch molekulargenetische Untersuchungen gewonnen worden und sind
nicht für den Feldmykologen anwendbar! Loizides,
M. 2017: Morels: the story so far. Field Mycology 18(2), 42-53.
Petrzelova, I. & Sochor, M. 201: How useful is the current
species recognition concept for the determination of true morels?
Insights from the Czech Republic. MycoKeys 52: 17-43
Das
Besprechungsexemplar wurde dem Autor vom Verlag zur Verfügung
gestellt.
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Titel:
Pilze - Faszinierende Wesen im Verborgenen
Autor: Robert Hofrichter
Erscheinungsjahr: 2018
Verlag: Kosmos
Das
Buch behandelt auf 240 Seiten ca. 30 Pilzarten. Der Einband zeigt
auf der Vorderseite die Arten Parasol und Pfifferling und auf der
Rückseite Schopftintlinge. Ein Lesebändchen ist vorhanden.
Das Buch ist kein Bestimmungsbuch, sondern will anhand der vorgestellten Pilzporträts
Lust auf mehr machen. Ca. 2/3 der vorgestellten Pilze sind bekannte
Speise- und Giftpilze wie Austernseitling, Pfifferling, Speisemorchel
und Fliegenpilz. Der Rest sind "Mikropilze", die in den
normalen Pilzbüchern eher nicht vorkommen, z.B. der Giesskannenschimmel,
Bäckerhefe, Mittelmeer-Feuerschwamm und Eschentriebsterben.
Die Pilzporträts sind gut recherchiert und mit 6-8 Seiten pro
Art leicht zu lesen. Auch neuere Erkenntnisse sind berücksichtigt,
s. z.B. das Kap. über die Verwendungsmöglichkeiten von Trichoderma.
Die Artenauswahl zeigt die ganze Bandbreite der Pilze von der wirtschaftlichen
Bedeutung als Schädling bis hin zu der noch unzureichend erforschten
Bedeutung als Heilpilze, s. z.B. das Kapitel über Chaga. Positiv
fallen die Illustrationen von Paschalis Dougalis auf, auf denen
die Pilzfruchtkörper meist farbig vor monochromen Hintergrundmotiven
dargestellt sind.
Der
Autor Robert Hofrichter, ein Meeresbiologe aus Österreich,
ist seit Kindertagen an Pilzen interessiert. Interessant sind seine
Schilderungen über das Pilzesammeln in der Slowakei im Kapitel
über den Kaiserling, die zeigen wie schwer Verbote umzusetzen
sind, wenn sie den alten Traditionen widersprechen.
Fazit:
Wer sich etwas näher für Pilze interessiert, wird dieses
Buch mit großem Interesse lesen.
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Titel:
Pilze der Schweiz
Autor: Josef Breitenbach & Fred Kränzlin (Bd. 1-5),
Fred Kränzlin (Bd. 6)
Erscheinungsjahr: 1981-2005
Verlag: Mykologia Luzern
Band
1 Ascomyceten (1981) enthält 390 beschriebene Arten
mit Mikrozeichnungen und Farbfotos, vor allem aus dem Kanton Luzern
und der Innerschweiz. Dieses Buch setzte Maßstäbe. Die
Schlauchpilze (Ascomycetes) waren bis dahin aufgrund ihrer Kleinheit
in keinem Pilzbuch in größerer Anzahl farbig dargestellt
worden. Die Darstellung mit Mikrozeichnungen und guten Farbfotos
setzte einen Standard, der bis heute unübertroffen ist. Viele
Schlauchpilze wurden durch dieses Buch überhaupt erst einem
größeren Kreis von Pilzinteressierten bekannt, z.B. das
Stechpalmen-Deckelbecherchen (Trochila ilicina), der Schwarzbraune
Pappelbecherling (Encoelia fascicularis) und das Olivfarbene
Kelchbecherchen (Catinella olivacea). Nomenklatorisch ist
manches mittlerweile überholt. So heisst Hypoxylon mediterraneum
mittlerweile Biscogniauxia mediterranea. Aber da sich im
Moment die wissenschaftlichen Namen vierteljährlich ändern,
ist selbst ein aktuelles Buch bei Drucklegung schon veraltet....
Band 2 Nichtblätterpilze (1986). Auch dieser Band schloss
eine Lücke, da viele der 528 dargestellten Pilze (Gallertpilze,
Nichtblätterpilze und Bauchpilze) bis dahin kaum abgebildet
worden waren. Da sich viele Rindenpilze makroskopisch ähneln,
sind hier die Mikrozeichnungen besonders wichtig. Gut gemacht sind
die drei Porentafeln am Ende des Buches, die die Unterseite vieler
Porlinge im gleichen Maßstab zeigen.
Band 3 Röhrlinge und Blätterpilze, 1. Teil (1990).
Dieser Band enthält 450 Röhrlinge und Hellsporer, z.B.
Saftlinge, Ritterlinge und Helmlinge, darunter viele attraktive
Arten.
Band 4 Blätterpilze, 2. Teil (1995). Enthält 465
Arten, u.a. Rötlinge, Dachpilze, Knollenblätterpilze,
Tintlinge, Düngerlinge, Schwefelköpfe und Schüpplinge.
Auch dieser Band ist gerade bei den artenreichen Gruppen der Dunkel-
und Rosasporer sehr hilfreich. Die Bildauswahl wurde wiederholt
kritisiert. So sind in der Auflage von 1995 Lepiota echinacea
(als L. perplexa) und Pholiota squarrosa (als
Ph. jahnii) doppelt abgebildet. Der Band ist trotzdem sehr
empfehlenswert. Die erwähnten Bilddopplungen wurden in späteren
Auflagen korrigiert.
Band 5 Blätterpilze 3. Teil (2000) enthält 435
Arten aus den Gattungen Inocybe, Hebeloma, Alnicola, Gymnopilus,
Cortinarius, Leucocortinarius, Crepidotus, Simocybe, Phaeocollybia,
Phaeogalera, Galerina und Phaeomarasmius. Auch wenn die
Nomenklatur nicht mehr aktuell ist und man auch mit diesem Buch
nicht jeden Rißpilz oder Schleierling bestimmen kann, bleiben
die Mikrozeichnungen und die Fotografien im Wert bestehen.
Band
6 Russulaceae (2005). Es werden 82 Milchlinge und 136 Täublinge
abgebildet. Dieser Band bildet den Abschluß der Reihe und
widmet sich der artenreichen Gruppe der Sprödblättler.
Insbesondere im Täublingsteil sind einige untypische Fotos
verwendet worden, z.B. bei Russula acrifolia, Russula
atrorubens, Russula fellea und Russula vesca.
Auch von R. virescens gibt es schönere Fotos. Hier wäre
eine kritische Bildkontrolle besser gewesen.
Anm.:
Josef Breitenbach verstarb im Herbst 1998, Fred Kränzlin verstarb
im Januar 2017.
Fazit:
Die Pilze der Schweiz sind von Machart und Umfang (2486 Arten) her
ein Standardwerk, das in keiner mykologischen Bibliothek fehlen
sollte.
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Titel:
1200 Pilze
Autor: Rose Marie Dähncke
Erscheinungsjahr: 2001
Verlag: Weltbild Verlag (Sonderausgabe)
Dieses
Pilzbuch ist mit einem stabilen Einband und einem Lesebändchen
ausgestattet. Es ist schon etwas älter. Die Nomenklatur ist
daher nicht auf dem neuesten Stand. Es ist jedoch aus mehreren Gründen
einzigartig. Die Beschreibungen sind kurz und knapp, dafür
sind Verweise auf die Seitenzahl im "Moser" (Kleine Kryptogamenflora,
Band IIb/2 Basiodiomyceten, 1983) enthalten. Die Aufnahmen entstanden
nicht an Ort und Stelle, sondern im Studio. Meistens wird eine ganze
Pilzkollektion abgebildet. Eindeutiger Vorteil des Buches ist die
große Artenzahl der großformatig abgebildeten Pilze.
Insbesondere von den Gattungen Schnecklinge (Hygrophorus),
Trichterlinge (Clitocybe), Ritterlinge (Tricholoma),
Schüpplinge (Pholiota), Rißpilze (Inocybe),
Schleierlinge (Cortinarius), Täublinge und Milchlinge
(Russula und Lactarius) werden zahlreiche Arten vorgestellt.
Die Nomenklatur ist insbesondere bei den Röhrlingen und den
Tintlingen überholt. Aber bei diesen Gattungen war die Gattungsaufsplittung
in den letzten Jahren auch sehr groß und ist längst noch
nicht abgeschlossen. Andere Informationen sind dagegen heute noch
aktuell, so z.B. die Unterscheidung des Hellblättrigen Lacktrichterlings
(Laccaria laccata var. pallidifolia) anhand der rundlichen
Sporen oder der Verweis auf die sehr weichen Lamellen beim Mehlräsling
als Unterscheiduungsmerkmal zu den weißen Trichterlingen.
Auch die sterile Form des Grünblättrigen Schwefelkopfs
ist kaum in einem anderen Buch abgebildet. Zwar werden auch Porlinge,
Schlauchpilze und ein Brandpilz abgebildet, der Schwerpunkt des
Buches liegt jedoch eindeutig bei den Blätterpilzen. Manchmal
hätte man sich gewünscht, dass wenigstens ein Pilz für
das Foto längsgeschnitten worden wäre, aber wahrscheinlich
wollte man die Ästhetik der unverletzten Pilze erhalten.
Dieses
Buch ist "für unterwegs" ungeeignet, da es zu dick
für die Jackentasche ist. Es ist für das Studium zu Hause
gedacht.
Fazit:
Der Anfänger, der sich eingehender mit den Blätterpilzen
beschäftigen will, kann dieses Buch immer noch mit Gewinn lesen
bzw. als Nachschlagewerk nutzen.
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Titel:
Grundkurs Pilzbestimmung. Eine Praxisanleitung für Anfänger
und Fortgeschrittene
Autor: Rita Lüder
Erscheinungsjahr: 2008 (2. Aufl.)
Verlag: Quelle & Meyer
Dieses
Pilzbuch gibt es mittlerweile schon in der 5. Auflage. Es unterscheidet
sich von gängigen Pilzbüchern, da es mehr als nur die
Arten vorstellen will. Das Buch ist in 13 Kapitel unterteilt, die
sehr unterschiedliche Aspekte behandeln. Kap. 5 geht auf die Mykorrhiza
ein, d.h. es werden einzelne Baumarten und ihre Pilzpartner vorgestellt.
Kap. 6 berücksichtigt die Verwertbarkeit von Speisepilzen.
Kap. 8 behandelt die Vergiftungs-Syndrome. Den größten
Raum nimmt aber die Beschreibung der systematischen Hauptgruppen
ein (Kap. 11, mit Bestimmungsteil für ca. 400 Arten). Kap.
12 und 13 ist wichtigen Speise- und Giftpilzen vorbehalten. Durch
die Setzung des Schwerpunktes auf die Systematik schärft das
Buch den Blick des Pilzsammlers für die wichtigsten Merkmale.
Das Buch enthält Informationen, die noch nicht allgemein verbreitet
sind, z.B. die Verwendung von Schmetterlingsporling und Spaltblättling
als Heilpilze. Das Buch hat einen originellen Ansatz und ist sehr
gut bebildert z.B. mit Detailfotos, Zeichnungen und Sporenfotos.
Einziger Wermutstropfen des Buches ist das kleine Format (11 x 18
cm).
Fazit:
Sehr empfehlenswert für den, der sich kompakt über die
verschiedensten Aspekte zum Thema "Pilze" informieren
möchte.
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Titel:
Die Großpilze Baden-Württembergs, Band 1-5
Autor: German J. Krieglsteiner, Andreas Gminder
Erscheinungsjahr: 2000-2010
Verlag: Ulmer
Das
Land Baden-Württemberg hat es wie kein anderes Bundesland geschafft,
wichtige Organismengruppen, z.B. Vögel, Säugetiere und
Moose in mehrbändigen Prachtwerken vorzustellen. Die Großpilze
Baden-Württemberg sind in 5 Bänden zwischen 2000 und 2010
erschienen. Band 1 behandelt die Gallert-, Rinden-, Stachel- und
Porenpilze. Band 2 die Leisten-, Keulen-, Korallen- und Stoppelpilze,
die Bauchpilze sowie die Röhrlinge, Täublinge und Milchlinge.
Band 3 die Saftlinge und Schnecklinge, die Ritterlingsartigen sowie
cyphelloide Pilze. Band 4 die Wulstlinge, Schirmlinge, Rötlinge,
Dachpilze, Scheidlinge sowie die Ackerlinge, Schüpplinge, Schwefelköpfe,
Träuschlinge und Stummelfüßchen. Band 5 behandelt
die Schleierlingsartigen, z.B. die Fälblinge, Häublinge,
Rißpilze, Champignons und Tintlinge. Bände zu den Schlauchpilzen
und den Phytoparasiten sind leider nicht erschienen.
Die
5 Bände enthalten Bestimmungsschlüssel, Verbreitungskarten,
qualitativ hochwertige Fotos (es sind nicht alle behandelte Arten
mit einem Foto abgebildet) sowie sehr informative Angaben zu den
Substraten. Zeichnungen zu Mikromerkmalen fehlen leider weitgehend.
Keine Angaben zum Speisewert.
Die
enthaltenen Artbeschreibungen sind nicht nur für Baden-Württemberg
gültig, sondern weit darüber hinaus. In seiner Vollständigkeit
der behandelten Großpilze und seiner Ausstattung ist es als
Bestimmungswerk in Deutschland konkurrenzlos.
Fazit:
Aufgrund der hohen Artenzahl (ca. 3.000 Arten) und der Ausstattung
ein "must have".
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Titel:
Der große BLV Pilzführer für unterwegs
Autor: Ewald Gerhardt
Erscheinungsjahr: 2014, 7. Auflage
Verlag: BLV
Dieses
(noch) handliche Buch deckt 1.200 Arten ab. Pro Seite werden 3 Pilzarten
auf sehr guten Fotos abgebildet. Die entsprechenden Texte sind präzise
und berücksichtigen auch Mikromerkmale. Der Speisewert wird
in Form von Symbolen (eßbar, bedingt eßbar, ungenießbar.
giftig, tödlich giftig) dargestellt. Das Buch deckt die Ständerpilze
sehr gut ab. Gerade die zahlreichen Dunkelsporer (Schleierlinge,
Fälblinge, Düngerlinge etc.) sind ausführlich dargestellt.
Auch die für den Speisepilzsammler wichtigen Gruppen der Wulstlinge
und der Röhrlinge werden ausführlich behandelt. Täublinge
und Milchlinge werden ebenfalls ausführlich vorgestellt. Im
Vergleich dazu ist der Platz für die Gruppe der Schlauchpilze
eher knapp bemessen (S. 624-658), enthält aber auch bemerkenswerte
Arten, z.B. den Erlen-Kugelpilz (Daldinia petriniae).
Fazit:
Hohe Artenzahl, handliches Format, sehr gute Auswahl der dargestellten
Arten und die klaren Texte machen dieses Buch zu einem der besten
Pilzbücher für den Rucksack. Mittlerweile ist schon die
9. Auflage erschienen.
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Titel:
Pareys Buch der Pilze
Autor: Marcel Bon
Erscheinungsjahr: 1988
Verlag: Parey (362 S., 11,6 x 19 cm)
Pareys
Buch der Pilze ist ein Buch für den fortgeschrittenen Anfänger.
In keinem anderen handlichen Bestimmungsbuch werden so viele Pilze
abgebildet wie im Parey. Nach einer Einführung, in der auch
auf mikroskopische Merkmale (Basidien, Aufbau der Hutdeckschicht)
und Vergiftungssyndrome eingegangen wird, folgt der Abbildungsteil,
in dem laut Einband 1230 Arten in Form von farbigen Zeichnungen
dargestellt werden. Ein Alleinstellungsmerkmal vom "Bon"
sind Bestimmungsschlüssel, z.B. für die Röhrlinge,
die Täublinge, Nabelinge, Ritterlinge, Rißpilze, Schirmlinge
und Wulstlinge. Weiterhin werden die Sporen der einzelnen Arten
am Seitenrand dargestellt. Wer sich schon etwas mit Pilzen auskennt,
wird dieses Buch sehr hilfreich finden.
Da
die Zeichnungen bei den zarteren Arten, wie Helmlingen und Rißpilzen
naturgemäß recht klein sind, sollte das Buch in Verbindung
mit einem Fotopilzführer genutzt werden.
Wer
sich schon Gelände einen Überblick über die in Frage
kommenden Arten machen will, kommt an Pareys Buch der Pilze nicht
vorbei.
Dieses
Buch wurde später vom Kosmos Verlag neu aufgelegt. Es ist mittlerweile
leider vergriffen.
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Titel:
Pilze
Autor: Eckart Pott & Klaus Siepe
Erscheinungsjahr: 1986
Verlag: Landbuch (192 S., 12 x 17 cm)
Dieses
kleine Buch will dazu anregen sich intensiver mit den Pilzen zu
beschäftigen. Es geht daher um Systematik, allgemeine Ökologie
der Pilze, Schadwirkungen und Nutzanwendungen sowie um Experimente
mit Pilzen. Eher unkonventionell für ein Anfängerbuch
ist die ausführlichliche Systematik mit Erwähnung der
Oomycetidae und der Zygomycetidae (Jochpilze) sowie der Rost- und
Brandpilze. Auch die Bildauswahl ist unkonventionell. Statt wie
üblich Fichtensteinpilz, Pfifferling & Co abzubilden sind
z.B. das Rotstielige Fadenkeulchen (Typhula erythropus),
der Rotleuchtende Kissenbecherling (Pulvinula constellatio),
der Mauerbecherling (Peziza cerea), der Eichenmehltau (Microsphaera
alphitoides) und der Schleimpilz Badhamia utricularis
abgebildet.
Fazit:
Ein Buch mit nordrhein-westfälischen Wurzeln.
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